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Shownotes

Wann kannst Du, wann darfst Du Dich neu verlieben, nachdem Du Deinen Partner oder Deine Partnerin verloren hast? Das ist eine sehr tabuisierte Frage, um die es in dieser Episode geht. Vielleicht bist Du selbst schon vor Deinen eigenen Gefühlen zurückgeschreckt. Ich zeige Dir drei Glaubenssätze auf, die Du verwandeln darfst, wenn Du Dich neu verliebst.

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Transkript

Herzlich willkommen zu meiner 56. Episode, in der es heute um ein ganz besonderes Tabu in der Trauer geht. Es geht um die Frage: Wann, wie und ob darf ich mich neu verlieben, wenn ich meinen Partner oder meine Partnerin verloren habe.

Darf das überhaupt sein? Was sagen denn dann die anderen? Wie steht es um meinen geliebten Menschen? All das sind Gedanken, die meinen Klient:innen durch den Kopf schießen und immer wieder mal Thema sind. Genau deshalb greife ich das heute auf.

Hinderliche Glaubenssätze

Da kommen mir nämlich verschiedene Glaubenssätze in den Sinn, die ich häufiger höre.

Ein erster lautet: „Wenn ich mich neu verliebe, dann könnte es ja sein, dass ich meine:n Partner:in vergesse“, dass also der geliebte Mensch, um den ich trauere in Vergessenheit gerät. Jetzt mal ganz ehrlich: Glaubst du wirklich, dass du diesen Menschen, den du so sehr liebst und der diese Welt verlassen musste, jemals vergessen kannst?

Das wird definitiv nicht eintreten und die Erinnerung wird auch nicht verblassen und die darfst du weiterhin in deinem Herzen tragen.

Der zweite Glaubenssatz, den ich ganz oft höre, lautet: „Aber wenn ich mich doch neu verliebe, dann beende ich meine Trauer und das geht nicht.“ Da kann ich immer wieder nur sagen: „Du beendest deine Trauer natürlich nicht, weil die Liebe zu diesem Menschen nicht mit dem Tod endet und sie endet auch nicht mit einer neuen Liebe“.  Das ist vielleicht der Knoten im Kopf und deswegen bleibt auch der Schmerz und bleibt auch die Trauer und diese beiden müssen Platz finden. Also Trauer und Schmerz finden in einer neuen Partnerschaft auch Platz – das ist eine ganz wichtige Voraussetzung. Ich glaube fest daran, dass wir unser Herz weiten dürfen und dass da dann Platz entsteht, neben der Trauer, neben der Liebe um diesen verstorbenen Menschen, für eine neue Liebe. Ich glaube, unser Herz kann unendlich groß werden, somit das nebeneinander geht.

Dann kommt der dritte Glaubenssatz ins Spiel, das ist sogar fast der wichtigste oder zumindest der häufigste, den ich erlebe: „Aber es darf mir doch gar nicht gut gehen, wenn mein geliebter Mensch sterben musste“, es darf also mir nicht gut gehen. Willst du damit bis an das Ende deines Lebens laufen, dass es dir nicht gut gehen darf? Dass du keine Lebensfreude mehr spüren darfst? Dass du alles deinem Schmerz und deiner Trauer unterordnen musst? Ich glaube, es ist eine Frage von Erlaubnis, die du dir selber erteilen darfst. Ja, es darf dir gut gehen und zwar deshalb, weil die Trauer nicht weg ist, sondern es heißt, dass neben der Trauer, neben dem Schmerz, neben der Traurigkeit eben auch wieder ein anderes Lebensgefühl, nämlich ein positives Lebensgefühl, Platz haben darf.

Dieser Satz „Es darf mir nicht gut gehen, wenn mein geliebter Mensch sterben musste“, der unterstellt auch ein Stück weit, dass es diesem Verstorbenen, wo auch immer er oder sie jetzt sein mag, dort nicht gut geht und deshalb darf es dir, hier auf Erden, auch nicht gut gehen. Und das, mit Verlaub, ist Quatsch! Unseren Lieben auf der anderen Seite geht es gut, sie sind befreit von jedem Schmerz, befreit von jedem Leid. Wenn sie vor ihrem Tod schwer krank waren, dann haben sie diese Krankheiten jetzt nicht mehr. Wenn sie durch einen Unfall große Verletzungen mit sich getragen haben, dann sind sie jetzt, in dieser Welt, wo sie jetzt sind, wieder heil. Es geht ihnen also gut auf der anderen Seite und ich glaube sie wünschen sich auch nichts sehnlicher, als zu erleben, dass es dir hier auch wieder gut geht.

In der Trauer hat auch die Liebe Platz

Es darf doch alles an Gefühlsbandbreite sein, der Schmerz, die Trauer, die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit, aber eben auch Lebensfreude, Spaß an den kleinen Dingen des Lebens und dann auch wieder eine neue Liebe, wenn du bereit bist. Ich möchte damit überhaupt nicht aussagen, dass du dich dafür bereit machen musst, dass dein Lebensplan auf jeden Fall mit einer neuen Liebe weitergehen muss. Du kannst auch für dich alleine, ohne eine neue Partnerschaft, ein sehr glückliches Leben führen. Aber wenn wir unsere Antennen wieder ein bisschen ausstrecken und dann kommen da diese Schmetterlinge, du lernst jemanden kennen und es fühlt sich für dich gut an, dann packe dieses Gefühl nicht weg mit diesen drei Glaubenssätzen, „Wenn ich mich jetzt verliebe, dann vergesse ich meine:n Partner:in“, „Wenn ich mich jetzt verliebe, dann beende ich meine Trauer“, oder „Ich darf mich nicht verlieben, denn es darf mir nicht gut gehen“. Das sind wirklich drei hinderliche Glaubenssätze, auf die du eine neue Perspektive einnehmen darfst und das habe ich versucht, dir in dieser Episode zu geben, diesen neuen Blickwinkel.

Eine Frage der Erlaubnis

Tatsächlich glaube ich, das stärkste Argument ist, dass du dir selbst die Erlaubnis erteilst, dass dein Leben auch wieder schöne Momente haben darf. In einer neuen Partnerschaft ist eben genau das wichtig, was ich gerade schon genannt habe, nämlich dass es Raum braucht für den verstorbenen Menschen. Es braucht auch das Erinnern an den verstorbenen Menschen und es braucht die Akzeptanz deines neuen Partners/deiner neuen Partnerin, an Jahrestagen zu gedenken oder regelmäßig auf den Friedhof zu gehen, wenn dir danach ist. Oder eben auch traurige Momente in der neuen Partnerschaft zu erleben, weil du vielleicht in einem glücklichen Moment auf einmal denkst „Auch du lieber Himmel, was mache ich hier gerade“. Diese Verunsicherung, die auch in einer solchen neuen Beziehung stecken kann, dazu braucht es viel Akzeptanz und Toleranz, von beiden Partner:innen, damit zu leben, sich darauf einzulassen und wirklich das Herz weit zu machen für all das, was da ist.

Ich bin ganz gespannt von dir zu hören, wie du zu diesem Thema stehst und welche Fragen du vielleicht noch hast, die ich gerne in einer der nächsten Episoden beantworte. Oder ob du vielleicht schon Erfahrung gesammelt hast, die du hier zur Ermutigung von anderen berichten kannst. Entweder als Kommentar in meinem Blog oder in meinen Posts auf in den sozialen Medien.

Abschließend möchte ich gerne auf meinen neuen online Kurs hinweisen, welcher Ende August, Anfang September 2021 für Menschen stattfinden wird, die im Umfeld von Trauernden sind. Der Kurs heißt „Mehr Sicherheit im Umgang mit Trauernden“, und vielleicht kennst du selber Menschen, für die das interessant sein könnte.  Unter diesem Link kannst Du Dich auf die Warteliste setzen und erfährst so als erste von dem Termin: https://christinekempkes.de/mehr-sicherheit-im-umgang-mit-trauernden/

Für heute wünsche ich dir eine gute Zeit, bis zum nächsten Mal, ganz viele Grüße deine Christine