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Shownotes

Bestimmt kennst Du das auch: Du trauerst um einen geliebten Menschen und Dein Umfeld ist völlig verunsichert, wie es mit Dir umgehen soll. Um nichts falsch zu machen, zieht es sich dann eher zurück und Du bleibst allein. Fakt ist aber auch, dass auch Du selbst verunsichert bist: Du erkennst Dich selbst in Deiner Trauer nicht wieder, weißt nicht, wie Du bestimmte Situationen händeln sollst und erlebst Dich dünnhäutig und zutiefst verunsichert. Die Hilflosigkeit besteht also auf beiden Seiten! In dieser Episode erfährst Du den Satz, der mich vor einigen Jahren bahnbrechend verändert hat und der mir im Alltag hilft, mit vielen Situationen, mit mir selbst und auch mit anderen sehr viel milder zu sein.

Hier kannst Du Dich auf die Warteliste für meinen Online Kurs setzen:
https://christinekempkes.de/mehr-sicherheit-im-umgang-mit-trauernden/

Wenn Dir gefällt, was Du hier hörst, kannst Du weitere Impulse in meinem Buch „Mit der Trauer leben lernen“ nachlesen, das im Junfermann Verlag erschienen ist. Hier kannst Du es versandkostenfrei vorbestellen (das ist ein Affiliate Link, d.h. wenn Du diesen Link benutzt, profitiere ich ein bisschen davon, ohne dass es für Dich teurer wird):
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Meinen „Liebevoll trauern Monatsimpuls“ kannst Du auf meiner Webseite abonnieren:
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https://www.instagram.com/liebevoll_trauern

Meine heilsame Trauergruppe auf FB (gemeinsam mit Petra Sutor): Was wenn Trauer Heilung wäre?
https://www.facebook.com/groups/138410650181163/
**WICHTIG: Bitte beantworte die Fragen, wenn Du in die Gruppe möchtest.**

Transkript

Herzlich willkommen zu dieser 55. Episode meines Podcasts „Liebevoll trauern“. Heute habe ich ein Thema mitgebracht, das in den letzten Wochen in vielen meiner Gespräche Thema war. Und zwar ein Thema, das Dich als Trauernde(r) vielleicht auch beschäftigt, wenn Du erlebst, wie Dein Umfeld mit Dir umgeht und wenn Du Dir anschaust, was Du bei Dir selbst erlebst. Ich verrate Dir nachher einen Satz, der mir in solchen Situationen bahnbrechend geholfen hat.

Trauernde fühlen viele Gefühle

Was ist also die Ausgangslage? Viele Trauernde erleben, allein gelassen zu werden oder sich allein gelassen zu fühlen. Sie erleben, dass sie bei sich selbst schon eine große Unsicherheit spüren: „Mensch, da passieren auf einmal Dinge mit mir, so kenn ich mich gar nicht. Da passiert etwas ganz Neues. Ich reagiere auf eine Art und Weise, die ich bisher von mir nicht kannte. Ich erlebe eine Gefühlsachterbahn, es geht rauf und runter in einem rasenden Tempo und manchmal weiß ich gar nicht, wo mir der Kopf steht. Und ich erlebe bei mir eine Dünnhäutigkeit, bei der geringsten Kleinigkeit fahre ich aus der Haut oder fange an zu weinen oder bin verzweifelt.“ All‘ das sind Erlebnisse, die Trauernde mir berichten.

Was die Menschen im Umfeld erleben

Gleichzeitig erlebe ich die Menschen im Umfeld von Trauernden: die beste Freundin, der Kollege, die Nachbarin oder die Sportskameradin. Diese Menschen erzählen mir, dass sie bei sich selbst eben auch eine große Unsicherheit erleben, wie sie mit diesem trauernden Menschen umgehen sollen. Diese Unsicherheit macht sie sprachlos. Natürlich haben sie aber auch ihre eigene Trauer um den verstorbenen Menschen: wenn bspw. der Partner der besten Freundin verstirbt, dann habe ich diesen Menschen ja auch gut gekannt und habe meinen eigenen Schmerz. Und viele im Umfeld sind natürlich durch den Tod auch mit ihrer eigenen Endlichkeit konfrontiert. Das macht auch unsicher. Dann ziehen sie sich manchmal zurück, weil sie denken, dass sie dann nichts falsch machen können.

Diese beiden Blickwinkel, die Sicht des trauernden Menschen auf sich selbst und die Sicht des Umfelds auf sich selbst, kannst Du auch jeweils auf den anderen richten. Das heißt, der trauernde Mensch erlebt, dass das Umfeld verunsichert ist, dass Menschen sich ungeschickt verhalten, dass sie sich zurückziehen und dann fühlen sie sich eben einsam und allein gelassen. Ebenso die Menschen im Umfeld: sie erleben diese Gefühlsachterbahn, wenn die beste Freundin oder der beste Freund plötzlich sehr dünnhäutig wird. Wenn sie das Gefühl haben, gar nichts Passendes mehr sagen zu können, weil irgendwie alles „falsch“ ist.

Diese unterschiedlichen Sichtweisen können wir von beiden Seiten immer wieder einnehmen. Das halte ich für ein sehr wichtiges Bewusstsein.

Eine neue Perspektive

Ich lade Dich jetzt ein, einmal etwas auszuprobieren: setze Dich gedanklich auf einen Baum, auf einen Ast und schau einmal von oben auf die Situation. Von dort hast Du einen guten Überblick. Jetzt kommt der Satz ins Spiel, der für mich vor einigen Jahren wirklich bahnbrechend war. Dieser Satz lautet: „Wir machen immer alles so gut, wie wir können. In jeder Situation handeln wir so gut, wie wir in dem Moment können. Wenn wir es anders oder besser könnten, würden wir es anders machen.“

Schauen wir erst einmal auf den Blick, den Du auf Dich selbst einnehmen kannst. Du sitzt also auf dem Ast, lässt die Beine baumeln und schaust erst einmal auf Dich selbst herunter. Durch diesen Satz kannst Du ganz milde mit Dir werden. Du kannst sagen „ok, also wenn ich manchmal so dünnhäutig bin und aus der Haut fahre, dann kann ich es in dem Moment nicht anders. Wenn ich es anders könnte, würde ich es ja tun.“ Und Du kannst Dich selbst umarmen und überlegen, was Dir helfen könnte, es anders zu machen. Das kann dann zu der Veränderung für’s nächste Mal führen.

Und dann schaust Du von dem Ast, auf dem Du gerade sitzt, auf die Menschen in Deinem Umfeld und kannst auch da Milde, Toleranz und Großzügigkeit walten lassen. Diese Freundin oder Nachbarin, die einen unbedachten Satz gesagt hat, hat es so gut gemacht, wie sie es in dem Moment konnte. Hätte sie es anders gekonnt, hätte sie es anders gemacht.

Ich bin überzeugt und habe erlebt, dass diese Haltung ganz viel Frieden in Beziehungen hinein bringt. Vielleicht magst Du diesem Gefühl einmal nachgehen, wenn Du Dir vorstellst, Du würdest mit dieser Haltung an Situationen mit anderen Menschen herangehen. Wir machen alles immer so gut, wie wir in dem Moment können. Würden wir es anders können, würden wir dies tun. Ich wünsche Dir ganz viel Freude dabei, diesem Satz nachzuspüren. Und ich bin sehr neugierig, wie es Dir damit geht. Schreibe mir gern eine Mail an podcast@christinekempkes.de oder reagiere auf den sozialen Medien oder hier im Blog.

Abschließend möchte ich Dir noch etwas erzählen, das mit dem Thema von heute zu tun hat. Weil eben diese Unsicherheit auf beiden Seiten besteht und weil trauernde Menschen immer wieder diese sogenannten Folgeverluste erleben, weil Menschen im Umfeld sich zurückziehen, habe ich einen Online-Kurs entwickelt. Dieser Kurs heißt: Mehr Sicherheit im Umgang mit Trauernden. Es ist ein Online-Kurs für Freund:innen, Kolleg:innen und alle, die für Trauernde da sein möchten. Der Beta-Kurs hat mit großem Erfolg stattgefunden und Du kannst Dich auf die Warteliste eintragen, sodass Du auf dem Laufenden bleibst, wann der Kurs das nächste Mal durchgeführt wird. Er besteht aus zwei Live-Meetings via Zoom und zwei Workbooks. Wenn Du Interesse hast oder Menschen kennst, für die das etwas sein könnte, kannst Du Dich unter diesem Link ab sofort auf die Warteliste setzen:

https://christinekempkes.de/mehr-sicherheit-im-umgang-mit-trauernden/

Die Plätze für diesen Kurs werden limitiert sein, also reiche den Link gern an Interessierte weiter!

Für heute grüße ich Dich sehr herzlich und sage „auf bald“

Deine Christine Kempkes