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Shownotes

Vielleicht kommt Dir das bekannt vor: der Verlust ist schon einige Zeit her und eigentlich meinst Du, es müsste jetzt langsam wieder bergauf gehen. Doch das Gegenteil ist der Fall: der Schmerz wird immer heftiger, die Trauer rollt wie ein dicker Felsbrocken auf Dich zu. In dieser Episode erkläre ich Dir, warum das so ist und wie Du damit umgehen kannst.
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Wenn Dir gefällt, was Du hier hörst, kannst Du weitere Impulse in meinem Buch „Mit der Trauer leben lernen“ nachlesen, das im Junfermann Verlag erschienen ist. Hier kannst Du es versandkostenfrei vorbestellen (das ist ein Affiliate Link, d.h. wenn Du diesen Link benutzt, profitiere ich ein bisschen davon, ohne dass es für Dich teurer wird):
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Meinen „Liebevoll trauern Monatsimpuls“ kannst Du auf meiner Webseite abonnieren:
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Meine heilsame Trauergruppe auf FB (gemeinsam mit Petra Sutor): Was wenn Trauer Heilung wäre?
https://www.facebook.com/groups/138410650181163/
**WICHTIG: Bitte beantworte die Fragen, wenn Du in die Gruppe möchtest.**

Transkript

Nach zwei Monaten Podcast Pause geht es hier jetzt endlich weiter. Ihr habt mich so lieb angeschrieben und gefragt, wann es denn endlich eine neue Episode geben könnte. Heute ist es so weit. Ich habe in den letzten Wochen sehr viele Einzelbegleitungen gemacht und auch Workshops gegeben. Ich habe mein großes neues Projekt „Qualifizierung von Trauerbegleiter:innen“, welches 2022 starten wird, auf die Spur gebracht und ich habe selber Fortbildungen besucht, um noch besser mit meinen Klient:innen arbeiten zu können. All‘ das hat dazu geführt, dass die Aufnahme einer neuen Podcast Episode immer wieder in den Hintergrund gerückt ist.

Wenn der Schmerz immer größer wird

Heute habe ich ein Thema mitgebracht, welches du vermutlich selbst kennst. Es ist das Thema, mit welchem sich die meisten meiner Klient:innen bei mir melden. Nämlich die Frage: „Sag mal Christine, kann es sein, dass es einen Punkt gibt, ab dem es in der Trauer nur noch bergab geht, obwohl man sich denkt, es sollte doch so langsam besser werden?“. Ja, genau diesen Punkt gibt es. Nach meinen Erfahrungen liegt dieser Punkt ungefähr bei 3 bis 9 Monaten nach dem Tod des geliebten Menschen. Der Tod ist eine Weile her, die Beisetzung hat stattgefunden, vielleicht wurde der Hausstand aufgelöst und die organisatorischen Dinge, die nach einem Tod erledigt werden müssen, sind erledigt. Dann atmen die Menschen langsam durch und wünschen sich, ins Leben zurückkehren zu können.

Doch genau dann zeigt einem das Leben etwas anderes: es wird immer schmerzhafter, das Aufstehen morgens wird immer beschwerlicher, die Menschen werden immer trauriger. Das liegt daran, dass unsere Seele in den ersten Wochen und Monaten geschützt ist. Es kommt nämlich noch gar nicht die ganze Wucht des Trauer Schmerzes an uns heran, auch wenn wir zu dem Zeitpunkt denken “es kann eigentlich gar nicht mehr schmerzhafter werden”. Unsere Seele wird geschützt, damit wir diese ersten Wochen überstehen können, damit wir eine Beerdigung überstehen können und wir diese ersten Aufgaben tatsächlich schaffen können. Danach wollen wir eigentlich durchatmen und dann sagt die Trauer: “Jetzt bin ich aber dran!” Gleichzeitig wird das Umfeld Trauernder zu diesem Zeitpunkt langsam ungeduldig und erwartet eine Besserung der Trauer. Dann gelingt es manchen vielleicht noch ein paar Wochen oder Monate diese Trauer, die wie ein Brocken auf sie zurollt, weg zu drücken und sich in Arbeit oder Aktivitäten zu stürzen. Aber die Trauer ist ja schlau und sie ist unvermeidbar. Genau das ist dann dieser Punkt, an dem sich Klient:innen an mich wenden und fragen: “Bin ich eigentlich normal? Ich habe gerade das Gefühl, es geht in die falsche Richtung.”

 Schutz für Deine Seele

Die wichtigste Botschaft für dich lautet: Ja, es ist völlig normal! Aus den genannten Gründen: die Seele wird zunächst geschützt und wenn sie bereit ist, sich dem kompletten Trauerschmerz zu stellen, dann kommt der auch. Genau dann ist die Seele auch manchmal schlauer als wir es vom Verstand her sind, denn der Verstand will ja eben nicht trauern.

Akzeptanz statt Kampf

Mein erster Tipp für Dich: versuche nicht, gegen diese Trauer und diesen Schmerz anzukämpfen. Das macht es nur schlimmer. Akzeptiere, dass das ganz normal und lass dich dann ein Stück weit in diesen Schmerz hineinfallen. Trauer ist ein wichtiges Gefühl, Trauer ist das Gefühl, was wir brauchen, um einen Verlust zu verarbeiten. Sie ist das Normalste der Welt und sie zeigt sich eben in Etappen und auch genau in den homöopathischen Dosen, in denen wir sie verkraften. Ganz individuell, bei dem einen geht das schnell und bei dem anderen dauert es wiederum etwas länger. Wenn du dich dann in diesen Trauerprozess hinein begibst, dann kannst du durch den Schmerz hindurch tauchen und dann ist da auch wieder ein Licht am Ende das Tunnels.

Wenn du versuchst vor deiner Trauer wegzulaufen, dann sei dir bewusst, dass sie dir irgendwann auf die Füße fällt, denn Trauer ist schlau. Sie zeigt sich dann in anderer Gestalt z. B. als Bauchschmerzen, als Kopfschmerzen, als Migräne und manchmal vielleicht auch als Depression. Sie kommt auf jeden Fall, denn sie will gesehen und gefühlt werden. Insofern ist einer meiner Lieblingssätze, den du sicherlich nicht so gerne hörst: es gibt nur einen Weg durch die Trauer hindurch, kein Weg führt an ihr vorbei. Diesen Weg gehst du in deinem Tempo und auf deine eigene Art und Weise.

Lerne Deiner Intuition zu vertrauen

Das ist auch etwas, das meine Klient:innen zurückmelden, wenn sie durch das tiefste Tal der Trauer hindurch sind, nämlich dass sie ihrer Intuition vertrauen können und dass die Intuition ihnen den Weg weist, den Weg in die Heilung. Ich bin sicher, dass es auch dir gelingen wird. Falls du das Gefühl hast, dass du Hilfe benötigst, dann melde dich gerne bei mir. Schreib mir eine Nachricht oder ruf auch gerne bei mir an und dann können wir schauen, ob es einen Weg der Zusammenarbeit gibt und ich dir eine kleine Starthilfe auf diesen Weg gebe.

Bis zum nächsten mal schicke ich Dir herzliche Grüße

Deine Christine Kempkes